Bereits am Freitag reisten wir ins Gsiesertal. Unser Wachsler Götzi, der uns dieses Wochenende richtige Raketen unter die Füße präparierte reiste bereits am Vormittag an um die Verhältnisse zu checken. Fabian und ich kamen am späten Nachmittag an und gingen gleich auf die Loipe um die richtigen Ski heraus zu testen.
Am Samstag stand das Klassisch-Rennen am Programm. Wir gingen früh am Morgen nochmals auf die Loipe um einen finalen Skitest zu machen und das richtige Wachs-Pulver heraus zu testen. Danach bereitete ich noch die Getränke und Enervit-Gels für meine Betreuer vor. Als Götzi die Ski fertig gewachst hatte ging es die 5min mit dem Auto zum Start. Es blieben nur noch 10min zum Aufwärmen und ich hatte nicht meinen gewohnten Rhythmus. Doch es ging rechtzeitig an den Start. Ich schnallte meine Rennski an und bemerkte sofort, dass sie richtig schnell waren.
Nach dem Start versuchte ich sofort ganz an die Spitze nach vorne zu kommen. Es war ein Höllentempo und ich hatte mich mit dem späteren Sieger über die 42km schon ein wenig absetzen können. Doch nach kurzer Zeit war mir dann das Tempo viel zu schnell und ich wurde von hinten von einem nach dem anderen überholt. Ein paar Kilometer nach dem Start ging dann auch schon eine Lücke auf und ich verlor weiter Meter um Meter. Ich hatte zwar richtig extrem gute Ski, konnte aber überhaupt kein Tempo machen und fühlte mich alles andere als gut.
Ich quälte mich von Kilometer zu Kilometer und wusste sofort, dass ich auf jeden Fall nur die 30 Kilometer laufe. Denn es ist beim Gsiesertallauf eine kleine Besonderheit, dass man unter dem Rennen entscheiden kann, ob man die lange Strecke über 42km bewältigen oder nach 30km ins Ziel abbiegen will. Schlussendlich lief ich die letzten paar Kilometer mit einer Gruppe Richtung Ziel. Dann als es 3 Kilometer vor dem Ziel wieder schnell wurde, schnitt mich ein Italiener von der Seite und ich kam zu Fall. Ich stand auf und lief mit einem Zorn wieder hinter her bis ins Ziel. Dort angekommen besinnte ich mich wieder, denn das Rennen war sowieso schon gelaufen und 8ter oder 10ter war mir schließlich auch egal.
Mit etwas gemischten Gefühlen legte ich mich am Nachmittag ins Bett und hoffte auf eine bessere Performance am nächsten Tag. Wir testeten noch am Abend unsere Ski und das Wachs für Sonntag und hatten somit dann am nächsten Tag keinen Stress mehr.
Auch am Sonntag hatten wir wieder richtig gute Ski. Dieses Mal konnte ich mit Fabian, der mich am Vortag noch mit Götzi und meine Freundin Romana betreut hat, gemeinsam das Rennen ein wenig mit gestalten. Gleich nach dem Start platzierten wir uns vorne im Feld. Bei Kilometer 8 attackierte ich das erste Mal und konnte mich gleich an paar Meter absetzten. Doch nach einem Kilometer wurde ich wieder eingeholt und es ging mit einem hohen Tempo extrem schnell weiter. Ich machte dann einen kleinen taktischen Fehler und war vor einer Engstelle zu weit hinten im Feld. Das Feld zog sich in die Länge und es bestand keine Möglichkeit mehr nach vorne zu kommen. 1,5 Kilometer vor dem Zwischensprint in Taisten wurde es dann wieder breiter. Doch der Norweger Anders Gloersen drückte voll aufs Tempo und ich konnte nicht mehr nach vorne laufen, sondern musste die erste Gruppe ziehen lassen. Fabian hatte es zum Glück geschafft und blieb vorne in der Gruppe. Ich lief dann in der Verfolgergruppe mit ca. 15 weiteren der 12 Köpfigen Spitzengruppe nach. Ich beschloss bereits bei Kilometer 20, dass ich auch diesmal wieder bei Kilometer 30 in das Ziel laufen werde, da ich mich nicht stark genug für den langen Anstieg auf der 42 Kilometer Strecke fühlte. Als dann am letzten Anstieg vor dem Ziel von Julian Brunner und Enrico Nizzi attackiert wurde, versuchte ich mit zu laufen. Doch ich konnte nicht ganz folgen und musste ein kleines Loch von 15 Meter aufgehen lassen. In der Abfahrt verkleinerte ich die Lücke durch meine schnellen Ski wieder ein wenig. Doch ich kam nicht mehr ganz heran. Zu meiner Verwunderung ging es bei uns drei um den Sieg, da von der vorderen Gruppe alle weiter auf der 42 Kilometer Schleife liefen. Somit war ich nun als Dritter im Ziel. Ich war zwar ein wenig enttäuscht da der Sieg möglich gewesen wäre, aber auch glücklich, dass das Wochenende mit dem 3ten Platz noch einen versöhnlichen Abschluss gefunden hatte.
Aufgrund der nicht so super Form beschloss ich dann nach dem Rennen mit meinem Trainer Mathias, dass ich den Achensee-3 Täler-Lauf besser auslasse und mich voll auf die letzten Rennen konzentriere. Ich hoffe ich kann dann wieder ganz vorne mitlaufen und selber das Rennen entscheidend mitbestimmen.
Aber vielen Dank an meine Betreuer für die mega schnellen Ski und die super Betreuung während dem Rennen.