Am Samstag, einen Tag vor dem Ganghoferlauf, startete ich beim Continentalcup in St. Ullrich beim 15km Skatingrennen. Das Aufwärmen verlief nach Plan und am Start bemerkte ich, dass ich auch wirklich gute Ski hatte. Ich beschloss die ersten paar Kilometer etwas langsamer anzugehen, um nicht, wie bei einigen Continental- und Austriacups, dann ab der Hälfte schon mit müden Beinen zu kämpfen. Ich ging gleich nach dem Start in den Windschatten eines vorbeilaufenden Italieners, der gerade in seine 2te Runde bog. Doch bereits nach einem Kilometer fühlte ich mich schon schlecht. Ich versuchte dran zu bleiben, aber schaffte das auf der extrem schwierigen Strecke nicht. zu Beginn der 2ten Runde war ich extrem fertig und müde, aber kämpfte weiter. Die nächsten Anstiege versuchte ich mit einem etwas ruhigerem Tempo an zu gehen. Doch alles half nicht, denn in der extrem steilen ,,Wand“ machten meine Beine komplett zu. Ich wippte mich nur mehr mit dem Oberkörper hinauf und war am Ende. Ich hatte kein Gefühl mehr in den Beinen und sie waren nur mehr ein schwerer Klotz. Ich legte mich oben neben meinen ehemaligen Trainer Heinz und beendete das Rennen. Extrem niedergeschlagen und etwas ratlos ging ich auslaufen um mich für den Ganghoferlauf wieder etwas frisch zu machen und trat dann die Heimreise an.
Am nächsten Tag fühlte ich mich wieder besser. Die Temperaturen waren kalt und es schneite extrem, was mir auch wieder eher lag als das warme Wetter am Vortag. Somit hieß es wieder neu fokussieren und voll motiviert in den 42km Ganghoferlauf zu starten.
Nach dem Startschuss ging es ca. 300m Vollgas weg um gleich an der Spitze zu sein. Danach war das Tempo extrem langsam, da die Loipe vom vielen Schneefall fast nicht mehr sichtbar war und auch langsam war. Mit einem relativ gemütlichen Tempo absolvierten wir die ersten paar Kilometer. Dann bei Kilometer 8 griff Christian Eberharter an. Wir ließen in etwas ziehen, weil wir dachten, dass bei solchen Verhältnissen alleine durch zu laufen sicher schwierig wurde. Doch der Abstand vergrößerte sich und gemeinsam mit dem späteren Sieger Nils Weirich zog ich eine kleine Gruppe wieder an Christian heran. Nun waren wir zu 5t an der Spitze. Wir wechselten uns gut ab und ließen den hinteren Läufern keine Chance mehr heran zu kommen. Es waren 4 Runden auf einem 10km Rundkurs zu absolvieren. Durch das Auflaufen der Loipe wurde jede Runde die Spur etwas schneller und leichter zu laufen.
Ich bemerkte, dass Nils sicherlich der größte Konkurrent um den Sieg war, also konzentrierte ich mich in der letzten Runde auf ihn. Ich versuchte beim letzten Anstieg vor dem Ziel als erster hinein zu laufen, um das Tempo zu kontrollieren und dann alles beim Zielsprint auf eine Karte zu setzen. Dies gelang mir perfekt. Ich ließ dann Nils wieder vorbei laufen und ordnete mich hinter ihm auf der 2ten Position ein um dann auf der Zielgerade vom Windschatten hinaus an zu greifen. Wir bogen auf die Zielgerade ein und es lief nicht so wie geplant. Die Spur, auf der zuvor keiner gelaufen ist, war extrem weich und langsam. Ich ging aus dem Windschatten und versuchte vorbei zu laufen. Dabei bremste es so sehr, dass ich beinahe gestürzt wäre. Ich kämpfte weiter aber konnte nicht mehr vorbei laufen. Von hinten sprintete noch Christian Eberharter und Julian Brunner mit. Es war extrem knapp. Nils konnte sich knapp mit 1 Zehntelsekunde vor mir durchsetzen. Eine weitere Zehntelsekunde hinter mir war Christian Eberharter. Ich hatte alles richtig gemacht, wurde jedoch von den Verhältnissen ein wenig überrascht. Doch auch mit meinem 2ten Platz bin ich nach der Performance vom Vortag gut zufrieden.
Nun geht’s voll motiviert zum Saisonhighlight, dem Engadin Skimarathon.